Entspannung bedeutet das Erleben von emotionaler, geistiger und körperlicher Beruhigung und Gelöstheit. Es zeigen sich auf der körperlichen Ebene eine Veränderung der Hirnaktivität, eine Abnahme der Herzfrequenz, eine Veränderung der Muskelspannung sowie Veränderungen der Stresshormone. Wir erleben innere Ruhe und können in innere oder äußere kreative Räume abtauchen. Ein steter Wechsel der Anspannungs- und Entspannungsphasen im Sinne einer aktiven Gegenregulation sowohl bei unseren verschiedenen Aktivitäten tagsüber als auch im Tag-Nacht-Rhythmus sind wesentlich für den Abbau von Stress und der Aufrechterhaltung unserer Leistungs- und Genussfähigkeit.

Wenn wir in einen dauernden Anspannungszustand geraten, verlieren wir den Zugang zu unseren körperlichen, geistigen und emotionalen Reserven. Dies ist aus Sicht der psychosomatischen Medizin gleichbedeutend mit einem Verlust der Regulationsfähigkeit und damit einem Verlust der kreativen Anpassung an unsere inneren Bedürfnisse und äußeren Anforderungen. Wir verlieren den Kontakt zu unserer Gestaltungsfähigkeit und damit eine unserer Fähigkeiten, die uns Menschen existentiell ausmacht.